Multiparametrische Prostata-MRT Q2

Liebe Patienten,
liebe Angehörige und Interessierte!

Das Prostatakarzinom (PCa) ist weltweit die zweithäufigste Krebserkrankung und die fünfthäufigste Krebstodesursache bei Männern. In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 69.000 Männer neu an Prostatakrebs. Das entspricht etwa 103 von 100.000 Männern oder in einer Stadt wie Köln etwa 550 Männern pro Jahr. Rund 88% der Männer leben 10 Jahre nach der Erstdiagnose noch.

Die Untersuchungen auf PCa durch die Bestimmung des PSA-Wertes (prostataspezifisches Antigen aus dem Blut), Ultraschall und eine digitale rektale Untersuchung (DRU) haben das Ziel, PCa in einem frühen Stadium zu erkennen.

Bei Verdacht auf Prostatakrebs besteht unsere Aufgabe darin, mittels MRT einen Tumor sichtbar zu machen oder andere Ursachen für den PSA-Anstieg zu finden.
Bei einer auffälligen DRU oder einem erhöhten PSA-Wert sollte nach den aktuellen urologischen Leitlinien eine mpMRT durchgeführt und dann entschieden werden, ob eine Probe (Biopsie) entnommen werden sollte.

Die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) ist die präziseste Methode zum Nachweis von Prostatakrebs und kann dem Urologen die genaue Lage des Tumors und seine Ausbreitung zeigen.
Die Kombination von mpMRI und Ultraschall = Fusionsbiopsie findet über 90% der relevanten Prostatakarzinome und die multiparametrische MRT bietet zudem die Möglichkeit, in Zukunft Patientengruppen zu definieren, die keine sofortige Biopsie mehr benötigen. Damit kann in Zukunft möglicherweise auf eine unnötige Probenentnahme verzichtet werden.

Die MRT-Untersuchung hilft auch, Patienten mit einem weniger aggressiven Tumor regelmäßig zu überwachen (active surveillance) und bei einem Fortschreiten des Tumors eine Behandlung einzuleiten.
Um die Prostatadiagnostik für Sie zu verbessern, arbeiten wir als Radiologen eng mit Ihrem Urologen, erfahrenen Hausärzten und Pathologen in einem Netzwerk zusammen.

Schmerzfreier Untersuchungsablauf

Die mpMRI-Untersuchung dauert ca. 35 Minuten. Während der Untersuchung liegen Sie bequem auf dem Rücken. Für die Untersuchung der Prostata erhält der Patient ein gut verträgliches MRT-Kontrastmittel und ein Medikament, das den Stuhlgang während der Untersuchung beruhigt. In den Enddarm muss nichts eingeführt werden. Sie können gerne Musik Ihrer Wahl mitbringen.
Sie haben die Möglichkeit, die Ergebnisse der Untersuchung anschließend mit dem Radiologen zu besprechen. Die Befunde werden nach PI-RADS, einem international etablierten einheitlichen Formular, standardisiert. Damit wird die Wahrscheinlichkeit für ein Prostatakarzinom bei Ihrer Untersuchung bestimmt.

Kosten

Da wir der Meinung sind, dass diese Untersuchung möglichst vielen Männern zugänglich sein sollte, bieten wir sie für gesetzlich versicherte Patienten zum günstigsten Preis nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) an.
Einige gesetzliche Krankenkassen übernehmen inzwischen die Kosten für diese Untersuchung. Wir haben dafür eine spezielle Kassenzulassung.
Gerne erstellen wir Ihnen einen Kostenvoranschlag für die Untersuchung, den Sie bei Ihrer Krankenkasse einreichen können.
Die Liste der gesetzlichen Krankenkassen, die die Untersuchung bereits übernehmen, finden Sie hier:
https://mediqx.de/mpMRTProstata_TeilnehmendeKrankenkassen.pdf

Private Krankenversicherungen übernehmen in der Regel die Kosten.

Prostata-MRT:
Alle Infos auf einen Blick

Technologie

Die Prostata-MRT nutzt Magnetfelder und Radiowellen, um detaillierte Bilder zu erzeugen. Dies ermöglicht eine präzise Beurteilung der Prostata und ihrer Umgebung.

Sicherheit

Die Prostata-MRT verwendet keine ionisierende Strahlung, wie es bei Röntgenuntersuchungen der Fall ist. Daher besteht keine Gefahr durch Strahlenbelastung.

Anwendungsbereiche

Spezialisierte und nach PIRADS 2.1 standardisierte Untersuchung der Prostata zur genauen Beurteilung des Gewebes. Insbesondere zum Nachweis von Karzinomen.

Bildqualität

Darstellung der Prostata in mehreren Ebenen. Anfertigung von Bildern vor und nach intravenöser Kontrastmittelgabe.

Patientenkomfort

Die Untersuchung dauert circa 35 Minuten. Der Geräuschpegel wird durch Gehörschutzmaßnahmen reduziert. Wir verwenden keine Endorektal-Spule, d.h. es wird keine Spule in den Enddarm eingeführt. Unser hochmodernes Gerät macht es möglich, ohne Einschränkung der Bildqualität, darauf zu verzichten.

Ablauf der Prostata (MRT)

Das Prinzip kurz erklärt: Die Prostata-MRT verwendet Magnetfelder und Radiowellen, um detaillierte Bilder der Prostata zu erzeugen. Der Patient liegt auf einer Liege im MRT-Gerät, und die erhaltenen Signale werden in Bilder umgewandelt. 

Vor der Untersuchung

Sie erhalten einen Aufklärungsbogen vor der Untersuchung.
Bitte teilen sie dem medizinischen Personal vor der Untersuchung und vor Betreten des MRT Raumes mit, ob und welche metallische Fremdmaterialien Sie in ihrem Körper haben.

Dies betrifft neben den unten genannten Geräten und Implantaten auch z.B. Metallsplitter.


Insbesondere bei Implantaten des Innenohrs, Schmerz- und Insulinpumpen, Herzschrittmachern, Event-Recordern u.ä. muss vor der Untersuchung ein Implantat Ausweis zur schriftlichen Bestätigung der MRT-Tauglichkeit vorliegen.
Da Metallteile im Magnetfeld Unfälle herbeiführen können, legen Sie bitte vor dem Betreten des Untersuchungsraumes folgende Gegenstände ab:

  • Uhr, Schmuck, Brille, Zahnspangen, Hörgerät, Metallteile an der Kleidung (z.B. Gürtelschnallen)
  • Karten mit Magnetstreifen (z.B. Scheck, Telefon, Versichertenkarte), da sie sonst gelöscht werden
  • Schlüssel, Münzen, Haarspangen oder andere Gegenstände, die Metall enthalten

Während der Untersuchung

  • Während der Untersuchung besteht Sichtkontakt des medizinischen Personals auf den Patienten durch eine Glasscheibe.Sie sind bei uns sicher aufgehoben.
  • Die Untersuchungsdauer variiert und dauert in der Regel zwischen 10 und 30 Minuten, komplexe Untersuchungen (mit Kontrastmittelgabe) können in Ausnahmefällen bis zu 45 Minuten dauern.
  • Während der MRT liegen die Patienten auf einer Liege, die in das röhrenförmige Gerät gefahren wird.
  • Es ist extrem wichtig, während der Untersuchung ruhig zu liegen, um eine gute Bildqualität zu gewährleisten.
  • Die gesamte Untersuchung wird durch medizinisches Personal überwacht.
  • Während der MRT entstehen laute Klopfgeräusche durch schnell wechselnde Magnetfelder. Zur Geräuschreduzierung erhalten die Patienten Kopfhörer mit Musik.
  • Je nach Fragestellung werden während der Untersuchung durch das medizinische Personal ein intravenöses Kontrastmittel oder auch Medikamente verabreicht.

Nach der Untersuchung

  • Der Befund und das weitere Procedere werden nach der Untersuchung direkt mit Ihnen besprochen.
  • Der schriftliche Befund wird zeitnah erstellt und ihrem behandelnden Ärzten zugesandt.

Mardjan Raptis

Fachärztin für Nuklearmedizin

Vita:

  • Gebürtige Perserin
  • Studium der Chemie an der RWTH Aachen bis zum Vordiplom
  • Studium der Humanmedizin an der RWTH Aachen (UK Aachen)
  • seit 2012 Fachärztin für Nuklearmedizin und niedergelassen
  • 2012-2017 in der Gemeinschaftspraxis Radiologie Aachen Land
  • 2017-2020 in der Praxis ZRN Grevenbroich
  • 2020-03/2022 in der Gemeinschaftspraxis Radiologie Heinrichallee
  • seit 04/2022 Inhaberin der nuklearmedizinischen Praxis in Heinsberg
  • 2 erwachsene Töchter
  • Sprachen: deutsch, persisch, englisch

Dr. med.Werner Ihm

Facharzt für Radiologie

Dr. med. Werner Ihm, geboren in Euskirchen, absolvierte sein Medizinstudium 1980-1987 an der RWTH Aachen und promovierte 1988. Nach der Facharztanerkennung als Arzt für Diagnostische Radiologie 1997 erfolgte die Niederlassung in Heinsberg am 01.07.1999 in einer Gemeinschaftspraxis mit Dr. Fernand Honinx.

Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind Kernspintomographie und Computertomographie und CT gesteuerte Schmerztherapie.
Er ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Dr. med. Inga Bosse

Fachärztin für Radiologie

Frau Dr. med. Bosse wurde in Düren geboren und wuchs dort auf.

Nach ihrem Studium der Humanmedizin an der RWTH Aachen und 2013 abgeschlossener Promotion am Institut für Neuroradiologie der RWTH Aachen, folgte ihre ärztliche Weiterbildung in Stolberg, Düren und Aachen.

Im Jahr 2019 war sie in Aachen und im Jahr 2020 in Heinsberg als Fachärztin für Radiologie niedergelassen tätig.

2023 trat sie die Praxisnachfolge von Herrn Dr. (B) Honinx in Heinsberg und in der Mammographie-Screening-Einheit Aachen-Düren-Heinsberg an.
Ihre Tätigkeitsschwerpunkte als Fachärztin liegen in der Schnittbilddiagnostik, der CT-gesteuerten Schmerztherapie sowie in der Mamma Diagnostik.